Zum Stück 

Karl Dällebach: Die Geschichte über einen Menschen der, von Geburt gezeichnet, zum Aussenseiter wird. Zentral stellt sich die Frage, wie geht man mit verbalen Verletzungen und Demütigungen um. Dällebach versucht mit Witz und Humor die teilweise unbedachten aber tief verletzenden Bösartigkeiten zu überspielen. Wie aber sieht es hinter dieser Fassade aus? Wie sehr schmerzt dieses anderssein? Wie sehr führt dies zu Einsamkeit und Depression? Wie lange kann ich 

andern, aber vor allem mir selbst etwas vorgaukeln? Dällenbach, der Mann mit der Hasenscharte, hat darauf seine eigene Antwort gefunden. 

Die Inszenierung zeigt den letzten Tag im Leben des Dällebach Kari, der 

dabei immer wieder in die Erinnerung an seine grosse aber unerfüllte Liebe zu Annemarie Geiser, einer Tochter aus gutem Haus,  zurückfällt. Traurige aber auch glückliche Momente eines einsamen Menschen, der oft mit seinen Witzen von seinem wahren Gemütszustand ablenkte, aber wegen seinem Humor und seiner Schlagfertigkeit als Berner Stadtoriginal Berühmtheit erlangte. An ihn erinnert eine Gedenktafel an der Neuengasse 4 in Bern, wo er zeitlebens seinen eigenen Coiffeursalon führte. 

 

Die Autorin

Livia Anne Richard, Schweizer Autorin und Regisseurin, wurde am 24. Februar 1969 in Bern geboren. 

Seit den 1990er Jahren ist sie als Regisseurin und Autorin von Theaterproduktionen erfolgreich tätig. 2002 gründete sie das Theater Gurten auf dem gleichnamigen Berner Hausberg, wo sie als Regisseurin für sämtliche stattgefundenen Produktionen erfolgreich verantwortlich war. Das von ihr geschriebene Stück «Dällebach Kari» wurde hier 2006 uraufgeführt und diente als Grundlage für den 2012 erschienen Kinofilm «Eine wie ig – Dällebach Kari» von Oscar Preisträger 

Xavier Koller. 2010 folgte die Gründung des Theater Matte im Berner Mattequartier wo sie bis Mitte 2016 die künstlerische Leitung inne hatte.              

Massgeblich beteiligt ist sie sowohl als Autorin wie auch als Regisseurin bei den Freilichtspielen in Zermatt. (Matterhorn Story / Romeo und Julia am Gornergrat). Von der Zeitung «Bärner Bär» wurde sie 2014 als einflussreichste Berner Kulturschaffende bezeichnet und im Juni 2018 erhielt sie den Kulturpreis der Bürgi-Willert Stiftung in Bern.

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